Mit einem professionellen Leitsystem im Laden können Sie mehr erreichen, als nur für eine klare Übersicht bei den Kunden zu sorgen. Längst haben vor allem große Einzelhändler wie beispielsweise IKEA oder Supermärkte erkannt, dass die Wegführung einen großen Einfluss auf die vom Kunden erworbenen Produkte hat. Beispielsweise können Ladenbesitzer durch eine geschickte Warenplatzierung für Mitnahmekäufe sorgen. Auch weniger attraktive Verkaufsflächen im Laden lassen sich mit der richtigen Wegführung und Inszenierung beleben und zu einer verkaufsoptimierten Raumgestaltung beitragen.
Wie orientieren sich die Kunden im Laden?
Mit der Ladeneinrichtung können Ladenbesitzer einen großen Einfluss auf die Laufwege der Kunden im Laden nehmen. Doch jeder Kunde orientiert sich in der Regel nach klaren Verhaltensmustern, die gut erforscht sind:
- Ein Großteil der Kunden geht gegen den Uhrzeigersinn in einem Laden umher.
- Dabei schweift der Blick meist nach rechts.
- Regale und Produkte in der Mitte des Ladens werden eher gemieden.
Begründet ist dieses Verhalten unter anderem auch damit, dass wir uns im Straßenverkehr stets auf der rechten Seite bewegen. Zudem entsteht ein unterbewusstes Gefühl von Sicherheit, wenn sich zumindest an einer Seite eine Wand befindet und wir nicht mitten im Raum stehen. Diese kleinen, aber wichtigen Details sollten sie bei der Wegführung so wie der Raumgestaltung stets im Hinterkopf behalten.
- Übersicht: Größere Regale sollten Sie nur an die Wand oder als klare Raumtrenner aufstellen. Grundsätzlich möchte der Kunde stets den Überblick bewahren, so dass die Produkte in einer Höhe von 1,20 bis 1,60 Meter präsentiert werden sollten.
- Logische Wegführung: Wie bereits angeklungen ist, gehen Kunden gerne im Uhrzeigersinn durch den Laden und meiden die Ladenmitte. Bieten Sie dem Kunden daher eine Art Rundweg durch das Geschäft und nach Möglichkeit keine Sackgassen. Jederzeit sollten die „Hauptstraße“ wieder erreicht werden können.
- Beschriftungen / Schilder: Gerade in größeren Läden mit vielen unterschiedlichen Produktgruppen ist es wichtig, mehrere Wegweiser aufzustellen. In Modegeschäften finden sich häufig Schilder wie beispielsweise „Herrenkleidung im 1. OG“ oder „Kindermode im UG“. So weiß der Kunde direkt, in welche Abteilung er gehen muss, um das gewünschte Produkt zu kaufen. Für die optimale Beschilderung werden zumeist Kundenstopper, sowie herkömmliche Plakate verwendet.
Große Kaufhäuser lösen das Wegproblem mittlerweile auch mit Karten des Ladens und großen Tafeln. Zudem setzen Ketten darauf, die Produkte immer möglichst an derselben Stelle im Geschäft zu platzieren.
Verkaufsaktive und verkaufsnegative Zonen optimal in Szene setzen
Sie haben das Grundgerüst für eine effiziente Wegführung gelegt, die den Kunden angenehm durch den Laden führt. Das Problem: Der Kunde orientiert sich vor allem an der rechten Seite, schaut sich die Raummitte kaum an. Sie können und sollten den Platz aber nicht einfach verschenken, denn eine zu offene Ladenfläche wirkt mehr als irritierend und verschwendet zudem Geld. Mit der optimalen Ladeneinrichtung kann das behoben werden. Die jeweiligen Verkaufsflächen können dadurch zu einem richtigen Eye-Catcher werden. Unterteilen Sie die Flächen in Ihrem Laden zunächst in verkaufsaktive und verkaufsnegative Zonen:
Verkaufsaktiv
- Wände auf der rechten Seite
- Kopfseiten von Gondeln
- Kassenbereiche
- Gangbegrenzungen
- Auflaufflächen bei Richtungswechseln
Verkaufsnegativ
- Wände auf der linken Seite
- Eingangsbereich
- Mittegänge
- Ecken
- Dunkelzonen
- Bereiche um Aufzüge oder Treppen
Mit den verkaufsaktiven Zonen müssen Sie gar nicht so viel machen. Hier genügen auch relativ schlichte Regale und Vitrinen für die Warenpräsentation, schließlich schaut der Kunde ohnehin in die Richtung der Produkte. Deutlich wichtiger ist es daher, die verkaufsnegativen Bereiche aktive in Szene zu setzen.
Hier können Sie sich kreativ entfalten. Sorgen Sie für eine starke Beleuchtung, denn vor allem Mittelgänge bekommen kaum Tageslicht ab. Auch farbliche Akzente eignen sich ideal dazu, bestimmte Zonen im Laden hervorzuheben. Schnell fallen diese in den Blick der Kunden, denn obwohl dieser überwiegend nach rechts schaut, wird die linke Seite nicht vollständig vernachlässigt. Hebt sich diese aber nicht ab, werden die Produkte nicht gekauft.
Mitnehmkäufe durch Wegführung fördern
Sogenannte „Quengelkäufe“ können den Umsatz des eigenen Ladens um ein gutes Stück erhöhen. Ihren Namen haben die Produkte daher, dass Kinder beim Einkauf mit Eltern so lange quengeln, bis diese Kleinigkeiten letztlich im Warenkorb landen.
Grundsätzlich handelt es sich um Produkte mit einem deutlich geringeren Preis als der Rest des Sortiments.
Zudem müssen diese Artikel nicht zu 100 Prozent in das Produktangebot passen, auch die Modeboutique kann beispielsweise an der Kasse Eyeliner bekannter Marken verkaufen.
Durch geschickte Platzierung von Verkaufsständern mit Quengelware können Sie die Umsätze in diesem Bereich spürbar erhöhen. Nutzt der Kunde beispielsweise eine Treppe mit Absatz, blickt er direkt geradeaus auf diesen Verkaufsständer. Größere Regale oder Produkte könnten hier nicht platziert werden, kleinere Teile hingegen schon. Auch im Eingangsbereich und insbesondere an der Kasse lassen sich die Waren hervorragend platzieren.
Kunden möchten in stationären Geschäften den Überblick bewahren.
Sie orientieren sich gerne am rechten Rand des Ladens und schweifen nur selten in die Mitte ab – es sei denn Sie sorgen mit auffälliger Warenpräsentation dafür.
Verkaufsnegative Flächen lassen sich mit der richtigen Wegführung und einer ansprechenden Inszenierung perfekt in Szene setzen.
Gerade in größeren Läden sollten zudem Wegweiser genutzt werden, um die Kunden direkt in die passenden Abteilungen zu führen. Mit einem solch durchdachten Wegkonzept lassen sich die Kunden dann deutlich länger im Laden halten, was zu Einer spürbaren Steigerung der Umsätze führen kann.
Häufige Fragen